Altenburg, Gera, Greiz, Jena-Lobeda, Naulitz, Rothenbach, Rüßdorf, Schkölen, Stünzhain
Gera
Wie Untersuchungen von 1997 zeigten, befand sich auf dem Hainberg vor dem Schloss Osterstein nicht nur eine bronzezeitliche Wallanlage, sondern auch eine slawische Wehrburg. Südlich vom heutigen Schloss kann man noch unregelmäßige Wälle und Gräben erkennen.
Greiz
Die Kreisstadt Greiz besaß auch einst eine slawische Burganlage. Sie befand sich auf dem Gelände des heutigen "Oberen Schlosses". Es handelte sich um eine Höhenburg auf einem ca. 50 m hohen Bergkegel an der "Weißen Elster". Die Burg dürfte aus dem 9./10. Jahrhundert stammen und stellte eine Spornbefestigung dar. Nach der Landnahme durch die Deutschen wurde die Burg zur deutschen Burg umfunktioniert. 1209 wurde diese Ansiedlung erstmals urkundlich erwähnt. 1540 brannte die mittelalterliche Burganlage nach einem Unwetter ab und wurde bald darauf wieder aufgebaut. Im Laufe der Jahre wurde die Wehranlage immer weiter abgetragen. Ab 1733 wurde die Burg zu einer fürstlichen Residenz umgebaut. Heute beherbergen Teile des Schlosses Wohnungen.
Jena-Lobeda
Östlich von Jena befand sich auf dem sogenannten Johannisberg einst eine Burgwallanlage aus der Bronzezeit. Später siedelten aber wahrscheinlich auch die Slawen hier und nutzten die vorhandene Wallanlage. Man ist sich heute aber noch nicht genau einig, ob im frühen Mittelalter ein slawischer, oder ein fränkischer Herrscher die Anlage errichten liess. Das Plateau war auf natürliche Weise gut geschützt und war daher ideal für eine befestigte Höhenburg zu der Zeit geeignet. Heute sind noch zwei Befestigungswälle erhalten geblieben.
Naulitz
Südwestlich des Dorfes Naulitz bei Jena befindet sich eine zweigliedrige Burgwallanlage. Sie wurde auf einer spornartigen Anhöhe über dem Gessental, dem sogenannten "Schieferberg", angelegt. Es handelt sich bei der Burganlage um zwei hintereinander liegende Abschnittswälle und dazugehörigen Gräben. Keramikfunde aus der slawischen- und frühdeutschen Zeitepoche datieren die Wehranlage in das 10. Jahrhundert. Die als "Naulitzer Schanze" oder "Schwedenschanze" bezeichnete Anlage ist heute frei zugänglich und liegt in einem Wald.
Rothenbach
Bei Rothenbach-Lindenkreuz befand sich einst eine slawische Wallanlage. Sie wurde auf dem "alten Berg" errichtet. Heute ist aber nichts mehr von dieser Burg zu erkennen, da die Wälle abgetragen wurden.
Rüßdorf
Westlich von Rüßdorf bei Waltersdorf befindet sich auf einem Bergsporn in einer Schleife der "Weißen Elster" eine alte Wallanlage. Seit dem 19. Jahrhundert bezeichnet man den Ort als "Rüßburg" aber auch als "Altes Schloss", "Burg Hühnerhäusel" oder "Querfurt". Die Anlage hat die Form eines Rundwalles, der nicht vollständig geschlossen ist. Auf der natürlich geschützten Steilseite zur "Weißen Elster" hin, errichtete man keinen Wall. 1898 fanden hier bereits Ausgrabungen statt, die jedoch nicht sehr professionell durchgeführt wurden. Genaue Angaben über den Ausgrabungsverlauf wurden nicht exakt dokumentiert. Zu den damaligen Fundstücken zählten slawische und mittelalterliche Keramikscherben, Ziegel, Kacheln, behauene Steine, Feuerstein und Eisengegenstände. Es deutet also darauf hin, dass die Wallburg bereits von den Slawen angelegt wurde und von den deutschen Einwanderern weiter genutzt wurde. Manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Burg bis um die Mitte des 15. Jahrhunderts bestanden haben könnte. Heute sollen noch geringe Wall- und Grabenreste vor Ort erkennbar sein.
Schkölen
Anstelle der gut erhaltenen Wasserburg in Schkölen befand sich schon im 10. Jahrhundert eine slawische Wallanlage. Man nutzte eine wassereiche Niederung für die Anlage einer hölzernen Wehrburg geschickt aus. Auf diese Weise waren die damaligen Bewohner in Gefahrzeiten relativ gut geschützt. Diesen Vorteil nutzten auch später die deutschen Einwanderer und errichteten an gleicher Stelle weitere Burganlagen. 1031 wurde ein deutscher Burgward als "szolin" erwähnt. Die heute noch sichtbaren Burgreste stammen aus dem 15./16. Jahrhundert.
Stünzhain
In Stünzhain bei Altenburg lag in der slawischen Zeit eine Burgwallanlage. Sie bestand vom 8. bis 11. Jahrhundert nördlich des heutigen Ortes. Man nennt sie heute auch die "Stünzhainer Schanze". Man vermutet, dass die Burg eine alte Furt (Weg) über den nahen Fluss Pleiße bewachte. Noch heute führt die Straße "An den Schanzen" am Bodendenkmal vorbei.